Funktionelle Trikuspidalklappeninsuffizienz und rechtsventrikuläre Funktion im Hinblick auf das Überleben

Abstract

Die retrospektive Kohortenanalyse schließt Daten von 1089 Patienten mit einem Nachbeobachtungszeitraum von 2 Jahren ein. Es wurden echokardiographische Daten von 2010 bis 2016 in Hinblick auf eine Trikuspidalklappeninsuffizienz sowie der rechtsventrikulären systolischen Funktion nachgemessen. Die Standardparameter zur Beurteilung der rechtsventrikulären Funktion TAPSE und RV-FAC sollten mit der neueren Messmethode Strain- Messung verglichen und statistisch bezüglich der Mortalität aufgearbeitet werden. Es konnte eine Prävalenz der Trikuspidalklappeninsuffizienz von 86% nachgewiesen werden (leichtgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz 61%, mittel- bis hochgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz 25%). Die Gesamtmortalität in dem 2-Jahres-Nachbeobachtungszeitraum lag bei 85%. Es zeigten sich signifikant mehr und höhergradige Trikuspidalklappeninsuffizienzen mit statistisch signifikanten Unterschieden zwischen den Schweregraden der Insuffizienzen und deren 2-Jahres-Überleben. Die Prävalenz der echokardiographischen Standardparameter TAPSE lag bei 41% und RV-FAC bei 42%, wohingegen sich die Prävalenz der Strain-Messung der freien Wand des rechten Ventrikels bei 37% befand. Die 2 Jahre Nachbeobachtung überlebten signifikant weniger Patienten, die einen pathologischen Strain-Wert aufwiesen. Für die Strain-Messung zeigte sich eine bessere prognostische Aussagekraft als für TAPSE und RV-FAC. Für die Prognosebeurteilung sollte zusätzlich zur Schweregradbeurteilung der Trikuspidalklappeninsuffizienz die rechtsventrikuläre systolische leichtgradigen Trikuspidalklappeninsuffizienzen ist die Beurteilung der Strain-Messung prognoserelevant.