Prävalenz, Pathologie und Risikofaktoren einer Zeckenstich-assoziierten Dermatose im ländlichen Kolumbien

Abstract

Diese Arbeit fasst die Ergebnisse zweier Querschnittsstudien über eine ungewöhnlich stark juckende Zeckenstich-assoziierte Dermatose in einer subtropischen Region im Südwesten Kolumbiens zusammen. Zielsetzung bestand in der Klärung, ob die beobachtete Dermatose als klassische Prurigo oder als persistierende Zeckenstichreaktion einzustufen ist. Klinischen Symptome der Dermatose äußerten sich in pruriginösen Läsionen in Form von Papeln, Maculae und Knoten mit Hyper- oder Hypopigmentierungen und war mit einer Arthropodenreaktion vereinbar. Die Bevölkerung litt merklich unter der Dermatose. Epidemiologische Datenerhebung identifizierte Expositionsfaktoren wie (i) tägliche Feldarbeit oder (ii) Besitz von Tieren als Risikofaktor für einen schweren Zecken-Befall. Blutseren-Analysen wiesen auf hohe Durchseuchung mit Rickettsien der Spotted Fever Group (79%; 95% CI 73-86) hin, klinisch waren diese inapparent. Die beschriebene pruriginöse Dermatose war auf multiplen Zeckenbefall zurückzuführen.